Philosophie

Unternehmen

Unternehmensführung fußt bisher hauptsächlich auf Sachthemen. Hier hat es die Wirtschaft, kleinere Unternehmen einmal ausgenommen, quasi bis zur Perfektion gebracht. Für den Fortschritt muss man nun auf andere Felder schauen. Hier findet sich ein bisher weitgehend ungenutztes Potenzial in den Mitarbeitern, wie die Gallup-Studien seit Jahren dokumentieren; denn rund zwei Drittel machen nur Dienst nach Vorschrift. Es geht also darum, nun (ohne die anderen Faktoren abzuschalten) den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, sein Wissen und seine Fähigkeiten – und darüber hinaus auch seine Entwicklung. Also nicht um eine generelle Anpassung an irgendwelche opportun erscheinende Vorgaben. Vielmehr geht es um sein Werden, nämlich dorthin, wer er wirklich ist (Ferrucci). Gezeigt hat sich nämlich: Wo man Menschen eine gewisse Freiheit gewährt, ihnen Eigenverantwortung überträgt und sie möglichst dort einsetzt, wo sie gut sind, entwickeln sie Motivation; und das wiederum führt nachgewiesenermaßen und quasi zwangsläufig zu besseren Betriebsergebnissen.

Auf diesem Weg begleiten wir Unternehmen. Ein Zwischenschritt ist die Klarheit und das Bewusstsein dafür, wohin man will und warum, und dies möglichst bis zum Facharbeiter hinunter. So entsteht ein Bild von der Individualität des Unternehmens; und dafür gibt es auch keine Schablonen. Diese Unterscheidbarkeit, im Gegensatz zur stromlinienförmigen Anpassung an – scheinbar – unumstößliche Regeln, bringt die individuelle Persönlichkeit des Unternehmens hervor, an die in ihrer Strahlkraft kein noch so cleveres Marketing herankommen kann.

Der Mensch

Ähnliches gilt für den einzelnen Menschen. Dabei ist seine Entwicklung nicht zu verstehen als eine irgendwie geistige oder seelische „Schönheits-OP“. Denn mit einer stromlinienförmigen Anpassung an irgendwelche – vermeintliche – Anforderungen wird man austauschbar und verliert damit seine Einzigartigkeit und somit auch an Persönlichkeit. Als Kern ist sie in jedem vorhanden. Nun geht es darum, diesen Kern weiter zu entwickeln.

„Man kann eine Buche noch so sehr coachen, sie wird niemals Kirschen hervorbringen. Aber wenn man sie pflegt, kann sie zu einem stattlichen Baum heran wachsen.“ (Harald Reinhardt)